Live-Multivision „Jakobsweg"
800 Kilometer zu Fuß auf dem alten Pilgerweg nach Santiago de Compostela mit Reisefotograf Roland Marske
In Santiago de Compostela, im äußersten Westen Spaniens, befindet sich der Sage nach das Grab des Apostels Jakobus. Im Mittelalter nahmen Millionen Menschen die Entbehrungen und Gefahren einer langen Pilgerreise auf sich, um hier um die Vergebung ihrer Sünden zu beten. Noch heute pilgern die Menschen zu den Gebeinen des Heiligen. Der Jakobsweg verkörpert die große Sehnsucht unserer Zeit: Eine Auszeit nehmen, den Alltag hinter sich lassen, eine uralte Art des Reisens wiederentdecken, zu Fuß gehen und aus eigener Kraft vorankommen. Der Pilger klinkt sich aus der modernen Welt für eine Zeit lang einfach mal aus, lebt eine Weile sehr einfach und geht endlich einmal mit der Zeit – statt ihr, wie sonst, atemlos hinterherzuhetzen. Und gleichgültig, ob jemand aus spirituellen Motiven, aus Abenteuerlust, aus kulturellem Interesse oder als sportliche Herausforderung den Jakobsweg geht – wer in Santiago ankommt, ist ein Anderer geworden, ist gewachsen und hat Kraft gewonnen - innere wie äußere. Jeder hat seine eigenen Beweggründe, seine eigene Motivation, den Jakobsweg zu laufen. Mir ist vor vielen Jahren, lange, bevor der alte Pilgerweg seine Renaissance erlebte, in einem Antiquariat ein alter Schwarzweißbildband über den Camino de Santiago in die Hände gefallen, von dessen Text sich mir die Zeile, dass man auf dem Weg die Seele baumeln lassen könne, eingeprägt hatte. Ich hatte noch nie das Gefühl, so ausgebrannt zu sein, dass ich eine Auszeit bräuchte, um wieder zu mir zu finden. Aber ich hatte doch registriert, dass sich das Hamsterrad, das sich Leben nennt, auch für mich immer schneller zu drehen begann. Jedes Jahr machte ich mehrere ausführliche Reisen, in denen die Arbeit an einer neuen Produktion immer im Vordergrund stand. Und da leider auch im Journalismus Zeit gleich Geld ist, blieb mir auf diesen Reisen längst nicht so viel Zeit, wie ich es mir gewünscht hätte, um mich treiben zu lassen, Einladungen am Wegesrand anzunehmen oder einfach nur mal um zu verweilen. Der Jakobsweg, eine Reise alleine und zu Fuß, schien mir genau die Art von Entschleunigung zu versprechen, nach der ich mich sehnte. Doch erst ein dramatischer Schicksalsschlag sollte mich dann tatsächlich dazu bewegen, endlich aufzubrechen: Ich wurde 40 Jahre alt!
Der Weg, die Auszeit, eine Reise ohne den Zwang, Bildmaterial für eine neue Produktion sammeln zu müssen, wurde mein Geburtstagsgeschenk an mich selbst und ich zog los: 800 Kilometer über die Pyrenäen, durch die endlose Weite des kastilischen Hochlandes und das grüne Galicien bis zur Atlantikküste.
In den 39 Tagen meiner Wanderschaft machte er dieselben spezifischen Erfahrungen wie die Pilger zu allen Zeiten: Aufbrechen, Schmerzen ertragen, Einsamkeit begegnen, durchhalten und schließlich ankommen. Durch das lange Gehen bis an die eigenen Grenzen erlebte ich in der Einsamkeit und Stille der Natur eine innere Befreiung, die mich unweigerlich auch in die Tiefe der eigenen Seele führte. Letztendlich habe ich auf meiner Reise zu mir selbst so viele überraschende Geschichten erlebt, dass ich mit meinen Zuschauern, die mich sonst nur als Reisejournalisten kennen, auch diese Erlebnisse teilen möchte. Es sind die Geschichten einer Reise voller Strapazen, aber auch voller Glücksmomente, von der Schönheit und Einfachheit der Pilgerschaft, der Nähe zur Natur und dem unmittelbaren Kontakt zu sich selbst. Dazu zeigen meine Großbildpanoramen ein nahezu unbekanntes Stück Spanien, das mit den Klischees von Flamenco, Strand und Ballermann nur hin und wieder etwas gemein hat.
Hape Kerkeling und Roland Marske in den USA
Im September 2009 stellte Hape Kerkeling seinen Jakobsweg-Bestseller „Ich bin dann mal weg“ in englischer Übersetzung auch dem Publikum in den USA vor. Optisch fulminant illustriert wurden die Lesungen durch die Jakobsweg-Fotografien des Jules-Verne-Fotografen Roland Marske. Auf einer Vortragstournee an der Ostküste begeisterten Kerkelings Worte und Marske Fotografien das amerikanische Publikum so sehr, dass die Veranstaltungen in New York, Philadelphia und Washington D.C. ausverkauft waren und viele Zuschauer keine Plätze mehr bekamen.
Veranstalter: Michael Glandien. Veranstaltungen und Service
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