Astutuli v. Carl Orff
Astutuli, das sind – vom Lateinischen „astutus“ (listig, verschlagen) abgeleitet – die Witzigen, die Übergescheiten, die Schlaumeier.
Wie sagt doch der Gagler: „Wer dumm ist, dumm ist mit Vergunst, sieht nichts, bleibt blind, stockblind, sternhagelblind – so blind wie alle Dummen sind.“
Niemand will dumm sein, also folgen sie alle, vom Bürgermeister Zagelstecher bis zum Nachtwächter Hirnstößl, blindlings der Verlockung des fremden Gaglers.
Nach einem mehrmaligen Ruf „Astutuli“ beschwört der Gagler zunächst den „Onuphri“ (einen byzantinischen Riesen) und danach den „Goggolori“ (einen bairischen Kobold) so lebhaft herauf, dass alle von der Anwesenheit überzeugt sind, obwohl sie nichts sehen.
Mit dem „kokanischen Land“, das ein Leben in Fülle und ohne Arbeit verspricht, geht sein Possenspiel weiter und steigert sich in dem Versprechen, jeder könne in dieses Land kommen, wenn er und sie das kokanische Gewand anlege. Das wollen natürlich alle, und so stehen die Geprellten alsbald „fudnackert“ da, und der Gagler ist mit den Kleidungsstücken verschwunden, aber nur kurz.
Jetzt in der Maske des Goldmachers, verfallen die „nackten Dummen“ noch einmal der Illusion des Gaglers…
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