Die schöne Galathée @ Pasinger Fabrik / Wagenhalle
Nach viel Applaus im Sommer nimmt Münchens kleinstes Opernhaus in der Pasinger Fabrik Die schöne Galathée wieder auf. Auch im Winter wird diese gewiss mit ihren Launen für ordentlich Wirbel sorgen, ihr Bühnenkollegium in den Wahnsinn treiben und dem Publikum die Freudentränen in die Augen.
Franz von Suppè schuf mit seiner 1865 in Berlin uraufgeführten Operette Die schöne Galathée das deutschsprachige Pendant zu Jacques Offenbachs Die schöne Helena, die nur ein halbes Jahr zuvor 1864 in Paris uraufgeführt worden war. Beide Werke sind Parodien eines antiken Themas. Ist Suppès Werk auch weniger bekannt, so ist die Musik doch nicht weniger eingängig. Die Ouvertüre wird sicher nicht nur Neujahrskonzertfans vertraut vorkommen… Und die Geschichte vom Bildhauer Pygmalion, der sich die perfekte Statue meißelt, diese von der Liebesgöttin zum Leben erwecken lässt und schließlich an ihren Ansprüchen verzweifelt, ist überaus amüsant. Auch reichlich aktuell, denn lässt sich der perfekte Mensch wirklich kreieren?
Mit einer kompletten Textneufassung samt humorigen Dialogen und einem Arrangement für achtköpfiges Orchester, angereichert mit passender Musik des Komponisten und seiner Zeitgenossen, kreierten Marcus Everding und Andreas P. Heinzmann ein perfektes Werk für das vielfältige Publikum von Münchens kleinstem Opernhaus. Zwei Schauspielrollen ergänzen die vier Sängerinnen und Sänger. Claudia Weinhart versetzte die Geschichte in ein Atelier-Loft mit reizenden Technikeffekten und schließt mit ihren Kostümen den Kreis zur schönen Helena.
Neufassung und Inszenierung: Marcus Everding
Musikalische Leitung: Andreas P. Heinzmann
Arrangement: Andreas P. Heinzmann, Jörg-Oliver Werner
Bühne und Kostüme: Claudia Weinhart
Empfohlen ab 14 Jahren, Dauer ca. 150 Minuten inkl. Pause
Bild: Adobe Stock
STIMMEN AUS PUBLIKUM…
Umwerfend gut!
Witzig, toller Text, tolle Stimmen, tolle Musiker!
Es war sehr kurzweilig und bezaubernd. Vielen Dank!
… UND PRESSE
Witz und Kompaktheit sind die Zauberworte für einen intimen Opern- und Operettenabend [in Münchens kleinstem Opernhaus].
Abendzeitung, 11. Juli 2024
Gelacht wird viel, geklatscht auch. Vor allem die Ensemble-Szenen tun es dem Publikum an, weil sich hier rasante Akteure gegenseitig zu musikalischem Wirbel inspirieren. Das ist geistreich, unterhaltsam, leicht. Sonst nichts? Sonst nichts. Doch was wäre schwerer zu bewerkstelligen als Leichtigkeit? Hier ist es geglückt.
Süddeutsche Zeitung, 17. Juli 2024
Die Pasinger Fabrik im Zeichen der Antike
Beitrag von münchen.tv auf YouTube (bitte annklicken)
Kulturleben auf Bayern 2
Beitrag vom 14. August 2024 (bitte anklicken)
INHALT
Zypern, 31 v. Chr. Der angesagte Bildhauer Pygmalion steckt in einer Krise. Er will nichts mehr schaffen als die Skulptur der perfekten Frau. Sein Diener Ganymed, bürgerlich Alexis Papandopolus, versinkt in Verzweiflung – das Geschäft ist am Boden. Da erscheint die frisch zur Liebesgöttin erkorene Venus, römische Nachfolgerin Aphrodites. Von ihr erfleht Pygmalion göttliche Eingebung. Die erhält er auch und aus einem Marmorblock entsteht die Nymphe Galathée. Weil die Göttin ihren großzügigen Freitag hat, erweckt sie die steinerne Galathée zum Leben.
Da hat aber keiner mit der Nymphe gerechnet. Perfekt ist Ansichtssache, jedenfalls im Leben. Alles dreht sich um die Schöne Galathée – darunter auch der gierig lüsterne Kunsthändler Midas und der Boulevard-Journalist Lukian. Es wird gesungen und gespielt, dass es eine Art hat: Arien, Duette, Terzette, Quartette und als orgiastischer Höhepunkt ein Sextett. Alles wird durcheinander gewirbelt, die Figuren verzweifeln, die Zuschauer lachen. Die bitter süße Moral: Eine perfekte Frau lässt sich nicht backen. Und den Göttern sei Dank: So war das nur in der Antike.
ENSEMBLE
Galathée, lebendige Statue, Nymphe, Sopran: Anna Krikheli, Sophie-Magdalena Reuter
Pygmalion, berühmter Bildhauer, Tenor: Luca Festner, Bálint Szabó Veress
Ganymed, sein Angestellter, alias Alexis Papadopolus, Mezzosopran: Maria Helgath, Carolin Ritter
Midas, reicher Kunsthändler, Bariton: Philipp Gaiser, Bernd Gebhardt
Venus, römische Göttin der Liebe: Magdalena Jura
Lukian, Herausgeber einer Zeitschrift, Reporter: Tamino Rötzer
Alexa: Maria Magdalena Rabl
Die jeweilige Besetzung zu den einzelnen Vorstellungen finden Sie hier vor der Beginn der Spielzeit.
Maske: Sabine Tanriyiöver
Licht: Jo Hübner
Bühnenbau: Christian Kern
Gewandmeisterin: Christel Gebhardt
Korrepetition: Andreas P. Heinzmann, Myunghwa Wiede
Produktionsleitung: Sophie Debuch, Lili König
Fotografien: Annette Hempfling
Grafik: Kunst oder Reklame
ORCHESTER
Violine: Julia Mangold, Regine Noßke, Katrin Wollenweber
Viola: Andreas Höricht, Julia Ruge, Veronika Stross
Violoncello: Thomas Wollenweber, Anikò Zeke, Elizabeta Crnojević
Kontrabass: Herbert Seibl, Diliana Tchervenkova
Flöte: Christiane Steffens, Jörg-Oliver Werner
Oboe: Moeko Hayakawa, Hideki Machida
Horn: Aleksandar Crnojević, Carlos Duque, Tomas Topolski
Schlagzeug: Alexander Herrmann, Wieland Schreiber
Dirigent: Andreas P. Heinzmann
Gastdirigent: Carlos Domínguez-Nieto
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