Die Hypochonderin Antonia lebt in ständiger Furcht vor Krankheiten und Gebrechen. Ein gefundenes Fressen für ihre allgegenwärtige Hausärztin und die Apothekerin, die Antonia ständig mit Unmengen an Medikamenten und dubiosen therapeutischen Behandlungen traktieren, um sich selbst auf diese Weise finanziell gesund zu stoßen. Und auch Antonias vorgeblich treusorgender Ehemann Benedikt versucht indes, sich die Ängste seiner Frau zunutze zu machen.

Mit einem leicht veränderten Plot und frischen Texten hat Autorin Ise Papendorf Molières Theaterklassiker „Der eingebildete Kranke“ in einen heutigen Kontext gestellt. In dem grotesken Spiel der menschlichen Sehnsucht nach Unsterblichkeit darf nur, wer sich selbst als verletzt darstellt, den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen. Manipulative Rhetorik rechtfertigt die Intrige als legitimes Mittel zur Expansion von Macht. Der Stoff aus dem 17. Jahrhundert ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch hochaktuell.

In den Rollen: Anna-Antje Brünner, Heike Gerken, Claudia Grotjohann, Ulrike Jaeger, Barbara Kirchenkamp-Neupert, Regina Lietz, Anna Meyer-Saalbach, Pamela Ostendorf, Dorothea Strodtmann, Beate Wadehn, Nikolas Wiesner, Antje Wilhelm.

Regie: Andreas Zimmermann

Fotorechte: ünter Albrecht