Flitterwochen im Fertighaus
CHOR: "ich trenne mich von dir ich will dieses Bewusstsein von Freiheit entwickeln und nicht länger die Proletarierin sein in dieser Beziehung"
KIRK: "wer soll das bezahlen"
Anne Lepper betrachtet in ihrem neuen Stück die Ehebeziehung als Spiegel der Machtstrukturen und Ungleichheiten der Gesellschaft.
Zwischen Kirk und dessen Ehe-Chor knistert schon in den Flitterwochen nichts mehr, der Traum von der Ehe entpuppt sich, einmal verwirklicht, als große Enttäuschung. Der Ehe-Chor trennt sich, da sich das Eheleben unmittelbar ebenso zerstörerisch und gewaltvoll zeigt, wie die gesellschaftlichen Verhältnisse sind, die auf Ausbeutung und Unterdrückung basieren. Der Ehe-Chor will mit Hilfe von Theorie ein Bewusstsein von Freiheit entwickeln: „Solange es diese Ehe gibt in der du oben bist und ich unten bin solange wird es Unterdrückung auch im Großen geben.“ Denn Theorie, so die Hoffnung des Chores, führt zum Fortschritt des Bewusstseins, die kritische Einsicht in das, was ist. Und wer denkt, haut nicht mehr drauf, wenigstens in diesem Moment des Denkens, und das Ende der Gewalt scheint durch.
Anne Lepper spannt auf komödiantische Weise einen Bogen vom Patriarchat über den Kapitalismus bis hin zum Faschismus. Regisseur und Autor Felix Krakau inszeniert den wütenden, komischen und traurigen Text, der die Sehnsucht nach einer theoretischen (Er-)Lösung bezeugt. Felix Krakau hat bereits in der Spielzeit 2023/2024 mit „Showtime“ in Essen das Publikum mit intelligenter Unterhaltung begeistern können. Nun untersucht er mit Anne Lepper die Verfasstheit einer Welt, die dringend schlauer werden sollte. Mehr anzeigen Weniger anzeigen
Regie:Felix Krakau
Bühne:Ansgar Prüwer
Kostüme:Jenny Theisen
Musik:Timo Hein
Dramaturgie:Katharina Rösch
Chorführerin:Sabine Osthoff
Ehe-Chor:Lene Dax
Ehe-Chor:Silvia Weiskopf
Kirk:Philipp Noack
Dirk:Jan Pröhl
Dienerin:Rebecca Große Boymann
von Anne Lepper
(Auftragswerk)
ca. 1 Stunde, 30 Minuten, keine Pause
Empfohlen ab 16 Jahren
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